Der Samurai-Nachfolger ist da und erobert die Herzen der Fans. Doch bei "Ghost of Yotei", dem sehnsüchtig erwarteten Nachfolger von "Ghost of Tsushima", stellt sich eine zentrale Frage: Ist Vorwissen aus Jin Sakais Abenteuer auf Tsushima zwingend notwendig, um die neue Geschichte rund um die Kriegerin Atsu auf Ezo (Hokkaidō) genießen zu können? Wir liefern dir die klare Antwort.
Eine neue Legende, eine neue Zeit: Die Faktenlage
"Ghost of Yotei" wurde von Sucker Punch Productions als eigenständiges Abenteuer konzipiert und spielt rund 330 Jahre nach den Ereignissen von "Ghost of Tsushima", genauer gesagt im Japan des Jahres 1603. Diese enorme zeitliche Distanz ist bereits der erste und wichtigste Hinweis auf die Antwort.
1. Die Story: Völlig unabhängig
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Neue Protagonistin: Im Zentrum der Handlung stehst nicht mehr du als der Samurai Jin Sakai, sondern die Onna-musha (Kriegerin) Atsu, die auf einem persönlichen Rachefeldzug gegen die sogenannten "Yōtei Six" ist.
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Neues Setting: Das Geschehen verlagert sich von der Insel Tsushima in den Norden Japans, genauer gesagt auf die Insel Ezo (heutiges Hokkaidō) rund um den namensgebenden Berg Yōtei. Eine völlig neue Region mit weiten Graslandschaften, verschneiter Tundra und einer anderen kulturellen Prägung (Ezo stand damals noch außerhalb der direkten Kontrolle Japans).
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Keine direkten Querverbindungen: Atsus Kampf ist ein komplett neues Kapitel. Weder die mongolische Invasion noch Jin Sakais Konflikt um die Samurai-Ehre spielen in der Haupthandlung eine Rolle. Die Geschichte ist so aufgebaut, dass du als Neueinsteiger der Handlung vollumfänglich folgen kannst.
Klares Fazit zur Story: Nein, du musst "Ghost of Tsushima" nicht gespielt haben, um die Geschichte von "Ghost of Yotei" zu verstehen. Die Erzählung ist in sich abgeschlossen.
Der Geist von Tsushima lebt – im Gameplay
Obwohl die Handlung in sich geschlossen ist, baut "Ghost of Yotei" auf den von Fans geliebten Grundpfeilern des Vorgängers auf. Wenn du "Ghost of Tsushima" kennst, wirst du dich sofort heimisch fühlen.
2. Das Spielerlebnis: Vertraute Mechaniken
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Open World & Erkundung: Das Konzept der weitläufigen, atmosphärischen Open World, die dich durch Wind und Naturzeichen (wie Vögel oder Füchse) zur Erkundung einlädt, bleibt erhalten.
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Kampfsystem: Die Mischung aus ehrenhaften Samurai-Duellen und dem tödlichen Guerilla-Stil des "Ghost" ist das Herzstück des Gameplays. Das Blocken, Parieren und Wechseln der Kampfhaltungen sowie die Nutzung von Ghost-Waffen werden in ähnlicher Form wieder aufgegriffen, wenn auch mit neuen Variationen (z.B. Atsus Speer und neue Waffentypen).
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Atmosphäre und Stil: Der charakteristische, filmische Stil, der an die Werke von Akira Kurosawa erinnert (der legendäre Kurosawa-Modus ist erneut enthalten, ergänzt durch neue visuelle Modi), wird beibehalten.
Klares Fazit zum Gameplay: Es hilft, den Vorgänger gespielt zu haben. Das grundlegende Spielkonzept ist identisch, was Veteranen einen schnelleren Einstieg ermöglicht. Für Neulinge gibt es jedoch ein durchdachtes Tutorial, das alle Mechaniken von Grund auf erklärt.
Der Ehren-Kodex: Wo Jin Sakai doch präsent ist
Auch wenn Atsus Geschichte eigenständig ist, ist der "Ghost" in Japan zu einer Legende geworden. Sucker Punch ehrt den Vorgänger, indem sie die Auswirkungen von Jin Sakais Handeln subtil in die neue Welt integrieren.
3. Easter Eggs und Querverweise
Spieler, die tief in die Open World eintauchen, werden Hinweise auf Jin Sakais Legende finden. So gibt es beispielsweise optionale Quests oder sammelbare Gegenstände, die die Geschichte des ersten "Ghost" weitererzählen oder sein Vermächtnis beleuchten.
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Besondere Belohnungen: Es ist möglich, Jin Sakais ikonische Ausrüstung (Katana, Maske, Helm) durch eine spezielle Nebenmission freizuschalten.
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Das Konzept des "Ghost": Das Verständnis für den Konflikt zwischen Samurai-Ehre und den unkonventionellen, teils brutalen Taktiken des "Ghost" ist tief in der DNA beider Spiele verankert. "Ghost of Tsushima" bietet hier den idealen erzählerischen Hintergrund.
Die Endgültige Empfehlung
Unser Fazit:
Wenn du nur die packende Geschichte von Atsu erleben und in das neue Open-World-Abenteuer eintauchen möchtest, kannst du bedenkenlos direkt mit "Ghost of Yotei" starten.
Wenn du jedoch das volle kulturelle und erzählerische Erlebnis genießen, die Ursprünge der "Ghost"-Legende kennen und alle subtilen Anspielungen auf Jin Sakai verstehen möchtest, dann lohnt es sich absolut, "Ghost of Tsushima" nachzuholen. Unabhängig davon ist der Vorgänger ein Meisterwerk und eine fantastische Vorbereitung auf die Welt von "Ghost of Yotei".
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