Die Preise für Arbeitsspeicher ziehen seit Wochen massiv an und treffen vor allem PC-Selbstbauer hart. DDR5-Module mit 16 GB, die im Sommer noch für rund 50 Euro erhältlich waren, kosten inzwischen meist deutlich über 100 Euro. Nur vereinzelte Angebote liegen darunter – häufig jedoch mit langen Lieferzeiten.
Besonders knapp sind derzeit sofort verfügbare 32-GB-Kits für Desktop-PCs. Hier beginnen die Preise bei etwa 200 Euro, die Tendenz zeigt klar nach oben. Branchenkenner warnen, dass die Lage sich weiter zuspitzen könnte.
Hersteller horten Komponenten
Große PC- und Notebook-Hersteller reagieren bereits: Sie stocken ihre Lagerbestände massiv auf, um Versorgungslücken zu vermeiden. Lenovo etwa hat nach Angaben von Finanzchef Winston Cheng seine Bestände an kritischen Bauteilen um 50 Prozent erhöht.
Auch taiwanische Hersteller wie Asus und MSI sowie Produzenten von Speichermodulen suchen verstärkt nach zusätzlichen Kontingenten. Manager mehrerer Unternehmen reisen laut Digitimes sogar nach Südkorea, um bei Samsung und SK Hynix weitere Lieferzusagen zu sichern. Zusammen mit Micron kontrollieren diese drei Anbieter mehr als 90 Prozent des weltweiten DRAM-Markts – und bestimmen damit de facto die Verfügbarkeit von RAM.
Für private PC-Bauer bedeutet das: Sie stehen am Ende der Versorgungskette und zahlen die höchsten Preise.
KI-Boom sorgt für Engpässe
Der Auslöser für die aktuelle Marktverwerfung ist der weltweite KI-Hype. Samsung, SK Hynix und Micron haben Teile ihrer Produktion auf High-Bandwidth Memory (HBM) umgestellt – einen Speicher, der in KI-Beschleunigern verwendet wird und enorme Nachfrage generiert. Dadurch sinkt die Produktion klassischer DDR5-Chips.
Hinzu kommt: Auch LPDDR5X, eigentlich für Smartphones und leichte Notebooks gedacht, wird verstärkt in KI-Systemen eingesetzt und ist daher knapp. Gleichzeitig treibt das nahende Support-Ende von Windows 10 die Nachfrage nach neuen DDR5- und LPDDR5X-Systemen zusätzlich an.


Share:
Google knackt Apples AirDrop und integriert es in Pixel-Smartphones
Alle Nominierungen der Game Awards 2025 im Überblick